Kurdische Yeziden
  Yezidentum
 
Tawisi-Melek (Engel Gott) Gott schuf den Erzengel Tawisi-Melek als erstes Geschöpf und vor den anderen Erzengeln. Er befahl ihm, sich niemand anderem außer ihm zu unterwerfen. Erst dann schuf er die anderen 6 Erzengel und befahl ihnen, ihm Erde zu holen, um den Urmenschen Adam zu schöpfen. Er schuf Adam und blies ihm eine Seele ein. Anschließend forderte er alle Engel auf, sich vor Adam nieder zuwerfen. Die 6 Erzengel taten es, nur Tawisi-Melek tat es nicht. Als Gott ihn nach dem Grund seiner ablehnenden Haltung fragte, antwortete er: Wie soll ich mich jemand anderem außer Dir niederwerfen. Ich stamme aus Deinen Strahlen, Adam aus der Erde (Asche). Übrigens habe ich Deinen Befehl nicht vergessen. Gott belohnte ihn dafür. Er ließ ihn als Führer der Engel krönen und sandte ihn als seinen Vertreter auf Erden. Deshalb glauben die Yeziden, dass Tawisi-Melek Vertreter Gottes auf Erden sei, der einmal im Jahr zu den Menschen herabsteigt, und zwar am ersten Mittwoch im Monat April. Das ist auch gleichzeitig das Neujahrfest bei den Yeziden. An diesem Tag schuf Gott Tawisi-Melek aus seinen Strahlen. Weil er vertreter Gottes auf Erden ist wird er nicht Azazil genannt sondern Tawisi Melek -Engel Gott. 7 Erzengeln: Azrael, Jibrael, Mikael, Derdael, Schemqael, Asrafel und Azazel. Azazel ist (Tawisi Melek) Taus Griechisch Gott und Melek Kurdisch Engel Tawisi Melek heisst Engel Gott. und nicht Engel Pfau. Mein Herr Mein Herr ist gnädig und barmherzig. Er befahl es ,die Erde und deren vier Ecken (Himmelsrichtungen) zu gestalten und zu formen. Mein Herr hat die Weltschöpfung vollendet. Er hat sie mit einer Atmosphäre (Abgrenzung) und einem Laufweg (einer Laufbahn) ausgestattet und die Kinder Adams (die Menschen) darin angesiedelt. Mein Herr ist der Allmächtige im Himmel (das Geheimnis des Himmels). Er ist der Schöpfer des Tages, der Nacht und der Zeit. Alles Gute stammt (kommt) von ihm. Mein Herr ist der Gott der Engel. Er ist der Gott der sieben Engel, durch seine Allmächtigkeit. Er ist der Gott von den sieben Engel, die uns gottesfürchtig machen. Mein Herr hat das Dasein (Erde, Leben) aus der weißen Perle geformt und gestaltet. Übergab es den sieben Engeln für immer und ewig und hat Tawisi-Melek zu dessen Führer (Fürsprecher) gekrönt. Mein Herr ist der Gott Adams. Er ist unendlich gütig. Zu jeder Zeit, in jedem Zeitraum, in jeder Epoche. Yezidisches Fest zu Ehren Tawisi-Meleks. Die Yeziden haben keinen Propheten. Sie bezeichnen jedoch Sheikh Adi als Wegweiser oder Reformer ihrer über 7000 Jahre alte Religion. Die Yeziden feiern das Neujahrfest (Sersal) zu Ehren von Tawisi-Melek. Dieses Fest findet nicht wie das Newroz-Fest etwa am 21. März, sondern am ersten Mittwoch im Monat April nach kurdischer Zeitrechnung statt. Das ist ungefähr Mitte April nach christlicher Zeitrechnung. Dieses Fest wird auch roter Mittwoch genannt. Am ersten Mittwoch im April, so glauben die Yeziden, hat Gott, der Allmächtige, dem Engel Tawisi-Melek den Auftrag gegeben, die Erde zu schaffen und sie für die Lebewesen, Tiere, Menschen und Pflanzen, bewohnbar zu machen. Alljährlich kommt Tawisi-Melek an diesem Tag zur Erde, um denjenigen Menschen, die an ihn glauben und ihn verehren, Gesundheit, Schutz und Wohlstand zu geben. Aus diesen Gründen ist der Monat April bei den Yeziden ein heiliger Monat. In diesem Monat darf kein Haus gebaut und keine Hochzeit gefeiert werden. Man nennt den Monat April Die Braut des Jahres (kurdisch: Bûka Salê). Zusammenfassung: Die yezidische Religion kennt anders als der Islam und das Christentum - nicht die Vorstellung von einem Widersacher gegenüber dem göttlichen Willen. Die Vorstellung der Existenz einer bösen Kraft ist bei den Yeziden nicht vorhanden. Vielmehr ist Gott einzig, allmächtig und allwissend. Nach yezidischer Vorstellung kann keine zweite Kraft neben Gott existieren, die ohne sein Dazutun etwas verrichten kann. Die Aussprache des Wortes des Bösen wäre gleichbedeutend mit der Akzeptanz der Existenz dieser bösen Kraft und stellt eine Gotteslästerung dar. Der Begriff wird von Yeziden daher nicht ausgesprochen, er fehlt auch in dieser Darstellung. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Yeziden keine Paradies-Höllen-Theorie haben. Yeziden glauben an Seelenwanderung (kurdisch: kirasguhertin, Wiedergeburt). Der Mensch ist in erster Linie selbst verantwortlich für sein Wirken. Aus yezidischer Sicht hat Gott dem Menschen die Möglichkeit gegeben, zu sehen, zu hören und zu denken. Er hat ihm den Verstand gegeben und damit die Möglichkeit, für sich den richtigen Weg zu gehen. So symbolisiert Tawisi-Melek in der yezidischen Theologie nicht das Böse und ist auch kein in Ungnade gefallener Engel. Aufgrund der Weigerung, Adam anzubeten, steht er für die Anerkennung der Allmacht Gottes. Er wurde von Gott zum obersten der sieben Engel erkoren und steht somit im Mittelpunkt des yezidischen Glaubens. Nach der Schöpfungsgeschichte der Yeziden ist Tawisi-Melek an der gesamten Schöpfung, an dem göttlichen Plan aktiv beteiligt. Folglich verkörpert Tawisi-Melek nicht den Widerpart in einem dualen Weltbild, sondern ist der Beweis für die Einzigartigkeit Gottes.
 
  Heute waren schon 1 Besucher (18 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden